Die Sprachen der Frühen Neuzeit. 14 Arbeitstagung der AG Frühe Neuzeit im VHD. Teil 2

Die Sprachen der Frühen Neuzeit. 14 Arbeitstagung der AG Frühe Neuzeit im VHD

Organisatoren
Arbeitsgemeinschaft „Frühe Neuzeit“ im Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands
Ort
Bamberg
Land
Deutschland
Fand statt
In Präsenz
Vom - Bis
22.09.2022 - 23.09.2022
Von
Malcolm Holland / Oliver Kruk / Alissa L'Abbé / Hans Kristian Stüven, Universität Bamberg; Oliver Kruk, Lehrstuhl für Neuere Geschichte unter Einbeziehung der Landesgeschichte, Universität Bamberg

JAN KUSBER (Mainz) leitete die Sektion IVa zu den Sprachen des Politischen im Osmanischen und Russischen Reich ein, in der es insbesondere um den Zusammenhang von Sprache und kommunikativer Wahrnehmung in beiden Imperien ging. Der Vortrag von IWAN IWANOV (Mainz) über die Wahrnehmung von Sprachenvielfalt am Hof Zar Peters II. stützte sich vor allem auf die überlieferten Briefe der Engländerin Jane Ward. YUSUF KARABICAK (Mainz) trug zum Einfluss von Sprache auf die Kommunikation zwischen ungleichen Akteuren vor dem Hintergrund des Osmanisch-Russischen Krieges von 1768-1774 vor. ALEXANDER BAUER (Bonn) untersuchte das Sprechen vom Leid russischer Gefangener der Osmanen anhand der Erzählungen von Pavel Levashov. GÜL SEN (Bonn) kehrte diese Perspektive um und zeichnete unfreiwillige Mobilität und Fremdheitserfahrung aus der Perspektive hochrangiger osmanischer Kriegsgefangener am Zarenhof in St. Petersburg nach. BARBARA HENNING (Mainz) gab in ihrem Kommentar Impulse, die vorgetragenen Themenkomplexe aus anderen Blickwinkeln, etwa aus Sicht der Geschlechterforschung, zu betrachten.

Sektion IVb ging der Frage nach, wie sich Sprach- und Wissensvermittlung in den europäischen Kolonien Amerikas gestalteten und welche zentrale Rolle Geistliche dabei spielten. Im Anschluss an einen historischen Überblick von MARINA ALBERS (München) und LAURA LINZMEIER (Regensburg) beschäftigte sich INGRID NEUMANN-HOLZSCHUH (Regensburg) mit der Rolle christlicher Orden bei der Verbreitung des Französischen in der Nouvelle France. Diese versuchten, die indigene Bevölkerung über den Schulunterricht der Kinder sprachlich und kulturell zu assimilieren, was jedoch schnell scheiterte. MARTINA SCHRADER-KNIFFKI (Mainz) ging anschließend am Beispiel Neu-Spaniens auf Diskurstraditionen ein, die zwischen Kirche, Gesetzen und notarieller Praxis zirkulierten. Dabei betonte sie die Bedeutung Geistlicher für Übersetzungen vom Spanischen in indigene Sprachen als Grundlage für Notariatsregister. Dass kirchliche Orden das Verständnis für indigene Sprachen schärften, zeigte TERESA GRUBER (München) mit Blick auf Brasilien. Die Jesuiten versuchten dort, als Grundlage ihrer Missionstätigkeit die línguas gerais besser zu verstehen und zu erlernen, um die indigene Bevölkerung gezielter zu erreichen. In ihrem Kommentar betonte TABEA SALZMANN (Bremen) die Rolle von Kindern für die Sprachvermittlung in den Kolonien und die Verschmelzung europäischer und indigener Einflüsse in der Sprachpraxis. Sie rekapitulierte, dass Sprachen in den Kolonien bereits früh einer stärkeren Normierung unterlagen als in ihrem jeweiligen Mutterland.

MICHAEL PRINZ (Uppsala) leitete die Sektion IVc zu den Sprachen des vormodernen Hörsaals mit einem Überblick über Organisation und Inhalte zeitgenössischer Universitätsvorlesungen ein. MARIAN FÜSSEL (Göttingen) sprach über Selbstzeugnisse von Hörern als Quellen zur Wahrnehmungsgeschichte akademischer Vorlesungen. Dabei bemerkte er die langsame Verdrängung des Lateinischen, mit der sich auch PHILIPP ROELLI (Zürich) beschäftigte. Dieser stellte differenziert den Übergang vom Lateinischen zur Volkssprache in verschiedenen Bereichen und zu unterschiedlichen Zeiten vor. KYOKO SUGISAKI (Oldenburg) und JULIA SJÖBERG (Uppsala) untersuchten, wie Dozenten ihre Studenten ansprachen. Die unterschiedlichen Funktionen der Anrede arbeiteten sie anhand studentischer Mitschriften heraus, deren Überarbeitungsgrad allerdings schwer zu beurteilen sei. WOLF PETER KLEIN (Würzburg) stellte in seinem Kommentar heraus, wie wichtig es sei, Synergieeffekte zwischen historischer und sprachhistorischer Forschung zu nutzen, und plädierte für eine Systematisierung der Analysekategorien.

Sektion Va führte die Bereiche Handel und Diplomatie zusammen, indem sie den Blick auf Händler als Vermittler und Übersetzer in diplomatischen Verhandlungen richtete. ALEXANDR OSIPIAN (Berlin) ging auf die Rolle armenischer Kaufleute als Vermittler in polnisch-ottomanischen bzw. polnisch-persischen Verhandlungen ein und betonte, dass sie aufgrund ihrer Sprach- und Übersetzerfähigkeiten eine große Rolle für das Funktionieren dieser Verhandlungen spielten. Im Anschluss stellte CRISTIAN LUCA (Galati) den Dragomanen Tommaso Tarsia (1641-1716) vor, der als Kaufmann zu einem zentralen Akteur der venezianischen Diplomatie seiner Zeit wurde. Der Beitrag von ZSUZSANNA CZIRÁKI (Wien) behandelte Übersetzer orientalischer Sprachen am Reichshofrat. Dabei spielten Auswahlprozess und Anforderungsprofil eine besondere Rolle. Abschließend ging IVÁN SZÁNTÓ (Budapest) in seinem Kommentar auf die zentrale Stellung der Händlerpersönlichkeiten ein und verband diese Perspektive mit einem materiellen Blick auf Sprache: Auch Dinge oder Stoffe konnten eine Art Übersetzungsleistung vollbringen.

Sektion Vb stellte einen Zusammenhang zwischen Sprachen, wirtschaftlichem Wissen und den Reformdiskursen des 18. Jahrhunderts her. LOTHAR SCHILLING (Augsburg) behandelte den damals intensiv diskutierten ‚Modebegriff‘ der Ökonomie und arbeitete heraus, dass dieser im Reich und in Frankreich unterschiedliche Konnotationen aufwies. LISA KOLB (Augsburg) konkretisierte diesen Befund am Beispiel der Oekonomischen Gesellschaft Bern, die durch ihre besondere Organisations- und Kommunikationsform zum Vorbild zahlreicher weiterer europäischer Gesellschaften wurde. Aufgrund ihrer Bilingualität waren ihre Publikationen anschlussfähig für überregionale Diskurse.

Dass nicht nur ökonomische, sondern auch religiöse Diskurse stark sprachpraktisch geprägt waren, machte Sektion Vc deutlich, die sich mit dem Phänomen des Unglaubens in der Frühen Neuzeit auseinandersetzte. BJÖRN SPIEKERMANN (Heidelberg) sich dem Thema „Feindbilder als Sprachbilder“ am Beispiel des Begriffs Atheist. Anfangs nicht wertend gemeint und eher eng gefasst, erhielt er mit der Zeit eine negative Konnotation und wurde beleidigend verwendet. JONATHAN NATHAN (Cambridge, UK) sprach über das Cymbalum Mundi und seine diversen Interpretationen durch frühneuzeitliche Autoren. KAI GRÄF (Heidelberg) trug zu „Schwellen des Unglaubens“ vor, wobei er das Deismusproblem in der deutschen Spätaufklärung analysierte. Abschließend zeichnete RICHTER das von Sylvain Maréchal im Dictionnaire des athées anciens et modernes entworfene Bild eines „männlichen, patriarchalischen und wahrhaft menschlichen“ Atheisten nach.

Sektion VIa beschäftigte sich mit Souveränitätskonzeptionen in der Diplomatie und arbeitete die Rolle von Sprache bei der Beschreibung von Ordnungsvorstellungen heraus. GUIDO BRAUN (Mulhouse) führte aus geschichtswissenschaftlicher Perspektive in das Thema der diplomatischen Sprachpraxis ein. Vielsprachigkeit könne in der Frühen Neuzeit zwar als Normalfall gelten, die Wahl der Sprache sei im Einzelfall jedoch keineswegs beliebig gewesen. Zu diesem Schluss kam auch CAMILLE DESENCLOS (Amiens), die die Sprachwahl in diplomatischen Korrespondenzen zwischen Frankreich und deutschen Reichsständen im 16. und 17. Jahrhundert beleuchtete. Sie legte dar, dass gerade protestantische Reichsstände früh vom Lateinischen abrückten und die deutsche oder französische Sprache wählten. MARKUS LAUFS (Berlin) blickte auf den Sprachgebrauch bei mehreren Friedensverhandlungen zwischen Spanien und den niederländischen Provinzen im 17. Jahrhundert. Letztere nutzten ihre Landessprache als Ausdrucksmittel von Souveränität. Im Anschluss stellte DOROTHEE GOETZE (Sundvall) den Sonderfall der schwedischen Krone vor, die gleichzeitig internationaler Akteur und Reichsstand war. Sie stellte fest, dass Schweden weitgehend unabhängig von seinem Status als Reichsstand kommunizierte, und verband diese Beobachtung mit einem angepassten Souveränitätskonzept. DEJANIRAH COUTO (Paris) nahm mit dem Osmanischen Reich und dem Sultanat von Aceh zwei islamische Akteure in den Blick und verband den Souveränitätsbegriff ebenfalls mit der Sprachwahl in diplomatischen Verhandlungen. Die Sektion schloss mit einem Kommentar von ANNETTE GERSTENBERG (Potsdam), die vor allem Unterschiede zwischen sprachwissenschaftlicher und historischer Herangehensweise herausarbeitete.

ULRIKE KRAMPL (Tours) spürte in ihrer Einleitung zu Sektion VIb der reziproken Beziehung zwischen Mobilität und Mehrsprachigkeit nach und wies auf die Vielschichtigkeit sprachpraktischer Agency hin. RICHARD ANSELL (Leicester) referierte über die Bedeutung des Französischen für die englische Gesellschaft des 17. und 18. Jahrhunderts. Das Erlernen der europäischen lingua franca diente vor allem der Anwendung im Heimatland und weniger der Verständigung auf Reisen. Krampl analysierte, wie Arbeitsmobilität individuelle Sprachbiografien beeinflusste. Arbeitssuchende nutzten ihre Sprachkenntnisse ganz gezielt, um sich von der Konkurrenz abzuheben und eigene Berufsziele zu verwirklichen. Auch REBEKKA VON MALLINCKRODT (Bremen) beschäftigte sich mit dem Lernprozess von Sprachen, allerdings im Kontext unfreiwilliger Mobilität bei verschleppten people of colour. Ihr Spracherwerb wurde zwangsläufig von ihrem jeweiligen Aufenthaltsort bedingt, der sich häufig ändern konnte.

Sektion VIc befasste sich mit Praktiken des Sammelns fremder Sprachen und Schriften. MARTIN MULSOW (Erfurt / Gotha) skizzierte zunächst eine Verflechtungsgeschichte des Sammelns von Sprachen aus dem Sinairaum. Er konstatierte ein Interesse spätmittelalterlicher und frühneuzeitlicher Pilger an orientalischen Alphabetsammlungen und ging auch auf jüdische und arabische Sammlungen, deren Realbezug und epigraphische Fragestellungen ein. Anschließend stellte TOON VAN HAL (Leuven) polyglotte Vaterunsersammlungen im deutschsprachigen Raum vor. Dabei ging er exemplarisch einer Tradition des Sammelns verschiedener Sprachen anhand des Vaterunsers im 17. Jahrhundert nach. Weil die Publikationen wenig rezipiert wurden, entwickelten sie sich kaum weiter. Der Vortrag von SVEN OSTERKAMP (Bochum) betrachtete Sprach- und Schriftsammlungen im deutschsprachigen Raum im 18. Jahrhundert. Anhand diverser Publikationen von Sprach- und Schriftsammlungen zeigte er die Entwicklung der Zugänge zu Schriften auf. Die Tradition der Vaterunsersammlungen ordnete er in den Kontext eines Wettbewerbs um das Sammeln von Sprachen ein. In seinem Kommentar setzte ASPAH BEN-TOV (Kopenhagen) die Faszination frühneuzeitlicher Gelehrter für Alphabet- und Sprachsammlungen und das Desinteresse an unverständlichen Inschriften im 18. Jahrhundert miteinander in Beziehung.

SÜNNE JUTERCZENKA (Göttingen) leitete Sektion VIIa zu Fach-, Sonder- und Spezialsprachen. Die Vorträge stellten die Sprachnutzung von kulturellen Minoritäten und Experten in den Mittelpunkt. ANDREAS DEUTSCH (Heidelberg) vollzog die Entstehung einer gesamtdeutschen Rechtssprache nach und verwies dabei auch auf die Diskrepanz zwischen der Wissenschafts- und der Praxissprache des Rechts. CORNELIA AUST (Bielefeld) ging sodann anhand von Inventarlisten der Frage nach, ob es eine jüdische Sprache des Konsums im 18. Jahrhundert gab. Der Fokus auf sprachliche Aspekte eröffnete neue Blickwinkel auf die Inventare. Juterczenka betonte in ihrem Beitrag über maritime Fachwörterbücher einerseits die Mehrdimensionalität von Sprache, waren doch Fahnen und Symbole Teil der Seemannssprache. Andererseits maß sie den Fachlexika eine kulturelle Übersetzungsfunktion zu, da diese auch von Personen konsultiert wurden, die nicht zur See fuhren. Abschließend richtete INA ULRIKE PAUL (Berlin / München) den Blick auf europäische Enzyklopädien des 18. Jahrhunderts. Dabei ging sie insbesondere darauf ein, inwiefern Texte im Zuge von Übersetzungen oder Abschriften verändert und zur kulturellen Selbstvergewisserung benutzt wurden.

Sektion VIIb widmete sich den Sprachen des Ostens und Afrikas aus der Perspektive europäischer Reisender. SUNDAR HENNY (Bern) nahm zunächst Jerusalem als Schnittpunkt vielfältiger Kulturen und Sprachen und deren Rezeption in Pilgerberichten in den Blick. MARGARITA VOULGAROPOULOU (Bochum) untersuchte den Einfluss von Reisen im multikulturellen östlichen Mittelmeerraum auf die Kunst griechischer Maler. SIMON MILLS’ (Newcastle) Beitrag analysierte die Übersetzungspraktiken des englischen Theologen und Orientalisten Edward Pococke mithilfe der Sprachen Arabisch und Hebräisch, die zu einer Verfeinerung des englischen Bibeltextes beitrugen. In seinem Kommentar schlug STEFANO SARACINO (München) die Brücke zur vorangegangenen Frühneuzeittagung in Rostock (2019), indem er auf Fragen der Konkurrenz im Hinblick auf die Verwendung von Sprachen einging.

Sektion VIIc thematisierte die Quellengattung der Seelenregister im Hinblick auf ihre Aussagekraft über den Grad der Literalität in der Vormoderne. STEFAN EHRENPREIS (Innsbruck) führte zunächst in die Geschichte der Alphabetisierung sowie den Forschungsstand ein, bevor er einschlägige Quellengattungen vorstellte. Besonders Seelenbeschreibungen gewährten mikrohistorische Einblicke in die Strukturen von Kirchengemeinden und Aufschluss über die Lesefähigkeit der Gemeindemitglieder. Daraufhin untersuchte MICHAEL EGGER (Bern) den Zusammenhang zwischen Literalität und Protestantismus. Die Lesekompetenz sei von vielfältigen Faktoren abhängig gewesen. Dazu zählten die Korrelation zwischen Lesen und Verstehen religiöser Inhalte, geschlechterspezifische Unterschiede oder sozioökonomische Einflüsse. HEINRICH SCHMIDT (Bern) legte den Fokus auf katholische Gebiete und hinterfragte die These eines protestantischen Bildungsvorsprungs: Schulreformen und strukturelle Unterschiede hätten die Bildungsprozesse nachhaltiger beeinflusst als Konfessionszugehörigkeiten. In einigen Gebieten der Schweiz führten Schulreformen zu einem katholischen Bildungsvorsprung, vor allem im Bereich des Rechnens. Abschließend stellten die Vortragenden einen Forschungsverbund vor, der die Zusammenhänge zwischen Konfession und Literalität in der Vormoderne untersucht. In der Abschlussdiskussion der Konferenz zum Thema „Hat Übersetzung ein Geschlecht?“ wiesen die Diskutantinnen einerseits auf die große Zahl frühneuzeitlicher Übersetzerinnen hin, die oft schwer zu fassen sind, weil ihre Arbeit anonym, unter Pseudonymen oder unter dem Namen ihrer Ehemänner erschienen. Andererseits machten sie auf die aktuelle Lage professioneller Übersetzerinnen aufmerksam.

Konferenzübersicht:

Sektionsblock IV

Sektion IVa: Die Sprachen des Politischen in und zwischen den Imperien. Formen der kommunikativen Wahrnehmung im Osmanischen und Russischen Reich

Sektionsleitung: Barbara Henning (Mainz) / Jan Kusber (Mainz)
Iwan Iwanov (Mainz): Die sprachliche Vielfalt des russischen Hofs in der Darstellung deutscher Gesandter von 1725 bis 1730
Yusuf Karabicak (Mainz): Enlightened Words, Grand Promises: Russian and Ottoman Declarations in the Ottoman Russian War of 1768–1774.
Alexander Bauer (Bonn): Die Sprache von Gefangenschaft und Leid bei Pavel Levašov (1719-1820)
Gül Sen (Bonn): Sprache der Gefangenschaft: Unfreiwillige Mobilität und Fremdheitserfahrung im osmanisch-russischen Kontext
Jan Kusber (Mainz) / Barbara Henning (Mainz): Kommentare

Sektion IVb: Netzwerke der Sprach- und Wissensvermittlung in der kolonialen Romania der Frühen Neuzeit – die Rolle der Kirche als Akteur des Staates

Sektionsleitung: Marina Albers (München) / Laura Linzmeier (Regensburg) / Tabea Salzmann (Bremen)
Marina Albers (München) / Laura Linzmeier (Regensburg): Einführung
Ingrid Neumann-Holzschuh (Regensburg): Die Rolle der christlichen Orden bei der Verbreitung des Französischen in der Nouvelle France
Martina Schrader-Kniffki (Mainz): Zirkulierende Diskurstraditionen zwischen Kirche, Gesetzen und notarieller Praxis in Neu-Spanien
Teresa Gruber (München): Sprachpolitische Ideen und Sprachdenken der Jesuiten in den Beschreibungen der brasilianischen linguas gerais im 17. und 18. Jahrhundert
Tabea Salzmann (Bremen): Kommentar

Sektion IVc: Die Sprachen des Hörsaals. Sprachwahl und Mehrsprachigkeit in akademischen Vorlesungen der Frühen Neuzeit

Sektionsleitung: Michael Prinz (Uppsala)
Michael Prinz (Uppsala): Einführung. Sprachwahl und multilinguale Praxis im frühneuzeitlichen Hörsaal
Marian Füssel (Göttingen): Die Sprachen der Gelehrsamkeit und ihre Hörer: Zur Wahrnehmungsgeschichte akademischer Vorlesungen im 18. Jahrhundert
Philipp Roelli (Zürich): Das langsame Ende des Latein als Vorlesungssprache
Michael Prinz (Uppsala): Sprachwahl und multilinguale Praxis im frühneuzeitlichen Hörsaal
Kyoko Sugisaki (Oldenburg) / Julia Sjöberg (Uppsala): Anrede im Hörsaal des 18. Jahrhunderts: Franckes Vorlesungen in Halle
Wolf Peter Klein (Würzburg): Kommentar

Sektionsblock V

Sektion Va: Facilitating global trade and diplomacy: interpreters and linguistic expertise between the Middle East and Europe

Sektionsleitung: Alexandr Osipian (Berlin)
Alexandr Osipian (Berlin): Armenian merchants as intermediaries in Polish-Ottoman and Polish-Persian diplomacy and trade
Cristian Luca (Galaţi): The grand dragoman Tommaso Tarsia (1641–1716) between diplomatic duties, trade activity and participation in the Catholic community life in Constantinople
Zsuzsanna Cziráki (Wien): Interpreters for oriental languages entering Habsburg diplomatic service: Proof of skills in the 17th century Hofkriegsrat
Iván Szántó (Budapest): Comment

Sektion Vb: Sprachen der „Ökonomie“. Ordnung und Aushandlung wirtschaftlichen Wissens in Reformdiskursen des 18. Jahrhunderts

Sektionsleitung: Lisa Kolb (Augsburg) / Lothar Schilling (Augsburg)
Lothar Schilling (Augsburg): Die Ökonomie der Ökonomischen Aufklärer
Lisa Kolb (Augsburg): Übersetzung und ökonomisches Sprachwissen in der Oekonomischen Gesellschaft Bern (1759–1798)

Sektion Vc: Semantiken des Unglaubens in der Frühen Neuzeit

Sektionsleitung: Susan Richter (Kiel) / Kai Gräf (Heidelberg)
Björn Spiekermann (Heidelberg): Feindbilder als Sprachbilder. Unglaube und historische Semantik in der Frühen Neuzeit
Jonathan Nathan (Cambridge): The Problem of Atheist Allegory in the Seventeenth Century
Kai Gräf (Heidelberg): Schwellen des Unglaubens: Das Deismusproblem in der deutschen Spätaufklärung
Susan Richter (Kiel): Der Atheismus ist männlich, patriarchalisch und wahrhaft menschlich – Sylvain Maréchals Dictionnaire des athées anciens et modernes (1799)

Sektionsblick VI

Sektion VIa: Ordnung durch Sprache. Souveränitätskonzeptionen und diplomatische Sprachpraxis in der Frühen Neuzeit

Sektionsleitung: Guido Braun (Mulhouse) / Camille Desenclos (Amiens)
Guido Braun (Mulhouse): Kurze Einführung aus geschichtswissenschaftlicher Perspektive
Camille Desenclos (Amiens): Sprachwahl und Sprachgebrauch im diplomatischen Alltag: Ringen um Souveränität? Frankreich und das Heilige Römische Reich (1560er–1650er Jahre)
Markus Laufs (Berlin): Sprache zwischen Repräsentation und Verhandlung. Der Gebrauch des Niederländischen als Ausdrucksmittel von Souveränität in der Diplomatie des 17. Jahrhunderts
Dorothée Goetze (Sundsvall): Den richtigen Ton treffen: Diplomaten der schwedischen Krone als Vertreter eines internationalen Akteurs und reichsständische Gesandte
Dejanirah Couto (Paris): Language and Diplomatic Negotiation in Southeast Asia: the Relations between the Ottoman Empire and the Sultanate of Aceh (16th Century)
Annette Gerstenberg (Potsdam): Kommentar aus sprachwissenschaftlicher Perspektive

Sektion VIb: Mobilität und Mehrsprachigkeit

Sektionsleitung: Ulrike Krampl (Tours) / John Gallagher (Leeds)
Ulrike Krampl (Tours): Einleitung
Richard Ansell (Leicester): Educational travellers and the use of French in England, 1650–1750
Ulrike Krampl (Tours): Arbeitsmobilität, Sprachen und Geschlecht im 18. Jahrhundert
Rebekka von Mallinckrodt (Bremen): Vielsprachige Subalterne. Außereuropäische Menschen im frühneuzeitlichen Reich

Sektion VIc: Das Sammeln fremder Sprachen und Schriften

Sektionsleitung: Martin Mulsow (Erfurt/Gotha)
Martin Mulsow (Erfurt/Gotha): Jäger des Alphabets. Eine „Histoire croisée“ im Sinai
Toon van Hal (Leuven) / Sven Osterkamp (Bochum): Nach Mithridates ist vor Mithridates: Sprach- und Schriftsammlungen im deutschsprachigen Raum des 18. Jahrhunderts
Bernd Roling (Berlin): Indianer und Samojeden. Johann Severin Vater als Sprachensammler der Spätaufklärung
Asaph Ben-Tov (Kopenhagen): Kommentar

Sektionsblock VII

Sektion VIIa: Wissen zwischen den Kulturen. Fach-, Sonder- und Spezialsprachen in der Frühen Neuzeit
Sektionsleitung: Sünne Juterczenka (Göttingen)
Andreas Deutsch (Heidelberg): „In hoch Teutsche Sprach mit vleiß verwandelt“ – Zur Etablierung einer gesamtdeutschen Rechtssprache in der Frühneuzeit
Cornelia Aust (Bielefeld): Sprachen des Konsums. Kleidung und Haushaltsgegenstände in jüdischen Inventaren des 18. Jahrhunderts
Sünne Juterczenka (Göttingen): Der Wort-Schatz des Teehändlers. Kulturelle Übersetzung in maritimen Fachwörterbüchern des 18. Jahrhunderts
Ina Ulrike Paul (Berlin/München): Die Wissenswelt der Sprache(n) in europäischen Enzyklopädien des 18. Jahrhunderts

Sektion VIIb: Between Babel and Jerusalem: European Travellers and the Languages of Africa and the East

Sektionsleitung: Sundar Henny (Bern) / Simon Mills (Newcastle)
Sundar Henny (Bern): Picturing languages: Non-Latin script in pilgrimage accounts
Margarita Voulgaropoulou (Bochum): Artistic hybridity and linguistic pluralism in the work of traveling Greek painters in the early modern Eastern Mediterranean and Adriatic Seas
Simon Mills (Newcastle): Edward Pococke (1604–91) and the Arabic Bible
Stefano Saracino (München): Kommentar

Sektion VIIc: Lesen, Schreiben, Glauben – Seelenregister und Literalität in der Vormoderne

Sektionsleitung: Michael Egger (Bern) / Stephan Ehrenpreis (Innsbruck) / Heinrich Richard Schmidt (Bern)
Stefan Ehrenpreis (Innsbruck): Seelenregister – Wesen und Wert einer vernachlässigten Quellengattung
Michael Egger (Bern): Literalität im Protestantismus (Zwischenstand der bisherigen Auswertungen zu Zürich, Thurgau, Oldenburg, Sachsen-Gotha, Württemberg, Schweden)
Heinrich R. Schmidt (Bern): Literalität im Katholizismus im Vergleich zum Protestantismus

Schlussdiskussion: Hat Übersetzung ein Geschlecht? Ein Gespräch

Diskussionsleitung: Isabelle Deflers (München) / Antje Flüchter (Bielefeld)
Diskutantinnen: Luica Graab / Marília Jöhnk / Valentine Meunier / Regina Toepfer

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Sprache(n) der Konferenz
Englisch, Deutsch
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